Ich glaube an Worte. Ich glaube an Gesten, und ich glaube an Bilder.
Ich glaube, dass unsere Praktiken, unsere Gesten und das, was wir uns über uns und die Welt erzählen, erheblichen Einfluss haben auf unser Handeln. Und ich glaube, dass, wenn wir unser Verhalten ändern wollen, wir in unseren Köpfen anfangen müssen. Da, wo die Narrative sitzen, die wir uns über uns selbst, unsere Kultur und über die Welt erzählen.
Neulich, als ich die Eröffnungszeremonie der olympischen Spiele sah, war ich schwer beeindruckt.
Die Zeremonie zog sich unglaubliche vier Stunden lang! Und alles Mögliche wurde angesprochen oder in Bildern dargestellt: der Wunsch nach Frieden auf der Welt, die Werte der französischen Revolution, viele Bilder, die unsere Kultur und unsere Geschichte als westliche Welt prägen. Viele beeindruckende und bewegende Bilder. Als hätte da jemand versucht, sich selbst zu überbieten..
Doch wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass da einer steht, und sagt: „…und wir danken der Erde, dafür, dass wir hier stehen, dass wir atmen können, wir danken den Wäldern, dass sie so tolle Luft für uns machen. Und wir danken der Sonne, die uns jeden Tag ihr Licht schenkt.“
Das klingt ziemlich seltsam, ich weiß. Ein bisschen nach Heiden, Eso, Waldorf oder Naturreligion. Irgendwie nicht unsere Art, mit all der Wissenschaft, mit der wir alles erklären können, da braucht man ja vielleicht auch nicht dankbar zu sein.
Ich denke jedoch anders. Ich denke, dass, wenn wir anfangen, genau solche Sachen zu sagen, sich unsere Sicht auf die Dinge ändern wird. Wir werden vermutlich weniger gebunden sein an unsere erfüllten Erwartungen. Wir werden uns eingebettet fühlen in einen größeren Zusammenhang, der immer unser Zuhause war und sein wird, wir werden auf das Leben um uns herum achten und es anerkennen! Statt uns zu wundern, dass unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, wenn uns die Natur oder das Leben nicht das liefert, was wir uns vorstellen, können wir lernen, dankbar zu sein für das was ist.
Ich denke, wenn wir so sprechen würden, wenn wir die Erde als diesen großen, tollen, wuseligen Haufen von Leben in unser Denken, unsere Worte und unsere Bilder mit einzubinden, dass wir dann auch achtsamer mit ihr umgehen. Dankbarer. Denn was wir haben, ist unglaublich viel, und unglaublich kostbar! Es ist ein Planet, der nur so pulsiert vor Leben, das sich ständig weiter und immer weiter wälzt. Ein Leben, das auf unser Handeln reagiert, und das wir in gewisser Weise mit in der Hand haben. Ob wir wollen oder nicht.