Schau ich auf meinen Lebenslauf
dann sieht der gar nicht so gut aus.
Oh Mann, denk ich.. wer soll mich da schon nehmen?
Studiert, nach links und rechts geschaut..
keine Spur von klarem Streben.
Und dann, ja dann,
sind Kinder mir ins Haus gekommen.
Karriereleiter hart gebrochen
im Lebenslauf klafft eine Lücke.
Denn, oh, mit Kindern macht man: nichts.
Zumindest keine Arbeit
und auch keine Leistung
nach guter alter Leistungsrechnung.
Die Kinder hab ich groß gezogen. Schon so halb.
Noch sind sie mir nicht aus dem Haus, und haben,
ja, weiß Gott für Nöte, Sorgen auch,
und auch die schönen Zeiten,
will ich mit ihnen nicht mehr missen.
Doch wurmt es mich:
„das bisschen Haushalt“ taucht nicht auf
in meinem Lebenslauf.
Mager ist er, wie ein klapperiger Gaul
doch lieber ist er mager, als dass ich es bin.
Denn hätt ich alles das versucht,
den Lebenslauf auf Spur zu halten,
Karriereleiter neben all dem Wust, der mich umgibt,
dem Meer aus Haushalt, Kindern, Sein
und alles-auf-die-Reihe-kriegen,
dann wär ich selbst als klapperiger Gaul geendet.
Ein Gerüst aus Knochen nur, von frohem Leben keine Spur.
So nehm ich denn die Magerkeit des klapperigen Gauls,
den Lebenslauf
in Kauf.
Den Preis gezahlt zu haben, wär‘ ich nicht bereit.
Und ich weiß, sie kommt noch, meine Zeit.
Alle, die sie steil nach oben kriechen,
die alte Leier: Karriereleiter
steil bergauf, nicht zagen und nicht zaudern,
- zweifeln ist hier streng verboten! –
Alle die, sie werden gut bezahlt.
Doch ich, mit meinen kleinen Kindern, jetzt schon eher größer,
hab das Nachseh’n. Kein Geld mehr da, die Rente hin..
Welch Hohn. Ist euch denn gar nichts wert,
was Mütter hier so leisten?
Tag ein, Tag aus, Versorgen, bügeln, waschen.
Erziehen, Zuhör'n, Hinsteh'n.
Ja, und manchmal schlafen, essen auch,
und kochen, ja,
und frische Luft - schnappen..
Oh Welt.
Was für ein Jammer,
dass all die Arbeit und die toughen Mütter
aus deinem Denken ausgeschlossen sind.