Guckuck! Da!

Wenn man sich dieser Tage die Welt so ansieht, dann scheint die Lage so vertrackt. Überall Menschen, die sich nach Sicherheit sehnen, die populistische Parteien wählen oder sonstwelchen Bewegungen anhängen, die leichte Lösungen für komplexe Probleme versprechen.

Ein Wandel steht unmittelbar bevor. Doch statt diesen Wandel zu gestalten, stehen wir alle wie dreijährige Kinder hinter dem Baum, halten uns die Augen zu und tun so, als ob dadurch alles gut wird.

Aber nichts wird gut. Klar ist: es muss sich was ändern.

Ich versuche zu verstehen, warum die Politik dieser Zeiten gerade scheinbar von Stillstand geprägt zu sein scheint. Immerhin kann man zumindest in Deutschland konstatieren, dass Parteien wie die Grünen, denen der Wandel klar und unausweichlich scheint, und die diesen zu gestalten versuchen, in Wahlen deutlich verlieren gegen Parteien, die zu versprechen scheinen, den Status quo zu erhalten.

Der Status quo, damit meine ich zum Beispiel den Hof von Herrn Y, den er schon immer so und so auf diese Art und Weise geführt hat. Oder Frau X, die sich fragt, wie sie ihren Supermarkt noch gewinnorientierter gestalten kann. Menschen, die in ihrem Leben tief tief drin stecken, und aussschließlich den Erhalt ihres eigenen Wohlstands im Blick haben.

Ich nehme mich davon nicht aus. Auch ich habe Angst, in der Zukunft kein gesichertes Einkommen zu haben beispielsweise. Was ich sagen will ist, dass diese kleine Perspektive nicht weiter hilft. Wenn jeder und jede nicht weiter denkt als bis zum Gartentor, und aufgrund dieser Perspektive Wahlentscheidungen trifft, dann muss man sich nicht wundern, dass bei Wahlen Parteien gewinnen, die uns versprechen, dass es immer so weiter gehen kann wie bisher.

Der Zustand der Welt fordert uns jedoch heraus, weiter zu denken, größer zu denken. Unsere Ideen infrage zu stellen.

Es gibt kein unendliches Wachstum. Allein die Idee eines unendlichen Wirtschaftswachstums ist absurd.

Wir sind vernetzt. Wir sind so eng an das Schicksal dieses Planeten gebunden wie unsere Lunge an Sauerstoff. Wir sind Teil davon. Teil dieses riesigen großen zotteligen Wesens, als das man das Leben in seiner Größe und Gänze verstehen kann. Und kein technischer Fortschritt dieser Welt kann uns dieses wunderbare Gleichgewicht zurückbringen, wenn es einmal zerstört ist.

Und wir hängen alle zusammen. Die Luft, die Max mit seinem SUV verschmutzt, braucht Inga zum Atmen. Wir brauchen uns da alle im Boot!

Letztlich müssen wir also aus unserer kleinen Perspektive heraus zoomen, und, statt die Erhaltung des Status Quo auf unserem eigenen Grundstück herbei zu sehnen, lernen, was es heißt, Teil eines so herrlich lebendigen Netzwerks zu sein.

Wenn wir groß denken, können wir zukünftig handeln. Als Teile dieser wunderbaren, einmaligen Welt.

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