BlickFang

Da stehst du
am Abgrund eines Abhangs
so schemenhaft und kaum zu sehen
nur das Feuer lodert zwischen uns.

Du kamst, gehetzt, wohl irgendetwas suchend:
es gefällt mir der Gedanke, dass das Ich sein könnt.
Ich sah nur schemenhaft, am Rande meiner Augen
etwas sich bewegen
und hebe meinen Blick
in deine Richtung. Deine Augen 
lodern dunkler als die Flammen,
dein Blick strahlt Tiefe aus und fällt durch meine Augen 
auf den Grund. 
So tief, als könnt‘ er Wasser aus der trock‘nen Erde saugen.
Wie gern würd ich ihm folgen, diesem Zieh‘n,
würd mich in diesem Blick verlaufen.
In den Wassern deiner Seele baden
mich an dich und deine Leidenschaft verkaufen.
Ich will für dich sein
will nicht mehr Ich sein
sondern nur noch in der Leidenschaft aufgeh’n,
ich will entflammen in den Flammen deines Loderns
in deiner Liebe und in deinem Sein vergeh’n.
Doch langsam sickert Übelkeit in meinen Hals
es ist Vergehen, Abgrund:
nicht mehr Ich sein, mich verlieren - 
und im Strudel deiner Wellen
kann ich den Boden nicht mehr seh’n!

Keuchend find ich wieder Land. Morastig noch,
doch bald wird’s fester.
Ich blicke nicht zurück,
um mich in deinem Blick
nicht wieder zu verfangen, zu verlier’n.
Jetzt häng‘ ich da, es wird noch dauern,
bis ich das Wasser, das ich eben noch geschluckt,
ausgespuckt oder verdaut bekomme.
Irgendwann
werd‘ ich mich dann erheben,
und in kleinen Schritten weiter geh‘n.

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